Was Neues ist nicht schwer, Herr Bär!

   

Bildquellen: Magellan Verlag
Was Neues ist nicht schwer,
 Herr Bär!
von Jan Kaiser
mit Bildern von Laura Tschorn
32 Seiten
1. Aufl. 18. Januar 2022
ISBN: 978-3-7348-2106-6
Magellan Verlag
14,00€

Eine zauberhafte Reim-Geschichte
 über Routinen und das Leben
für Kinder ab 3-4 Jahren
Routinen sind etwas gutes. Routinen geben Struktur und vermitteln Halt und somit Sicherheit, doch Routinen lassen, wenn man es sehr genau nimmt, wenn man sich streng daran hält, keine Abweichungen zu und das kann sehr einsam machen. Das Leben ist nicht immer planbar. Das Leben lebt auch von der Spontanität. Das muss auch Bär Baldur in dieser Geschichte feststellen, der im Grunde glücklich und zufrieden sein Leben lebt. Er hat einen festen Tagesablauf. Jeden Tag macht er zur gleichen Zeit die gleichen Sachen. Wir würden sagen: "Wie langweilig!" Doch der Bär liebt es jeden Morgen punkt 10 Uhr seinen Waldspaziergang zu machen. Sich immer zur gleichen Zeit eine Wanderpause zu gönnen, an immer dem selben Platz mit immer dem gleichen Pausenbrot. Wenn er pünktlich um 12 Uhr zurück ist geht die Routine weiter. Die Rosen werden immer zur gleichen Zeit gegossen, das Mittagessen zur gleichen Zeit gekocht und eingenommen und so geht das bis er, natürlich zur immer gleichen Zeit zu Bett geht. Was Baldur so allen den Tag über macht, das zeigt uns die Illustratorin Tschorn in einer Art Aktionsuhr mit vielen kleinen Szenen.
Es ist nicht so, das er immer glücklich damit ist allein zu sein. Hin und wieder schleichen sich Gedanken ein in denen er sich nach einem Freund sehnt. Ja und dann geschieht etwas, das sein Leben völlig aus der Bahn wirft, völlig durcheinander wirbelt. Das "DIDELDUM" tritt in sein Leben und davon ist Baldur erst einmal gar nicht so begeistert doch schnell wird klar, DIDELDUM ist genau der richtige Freund für ihn. Jemand der Leben in das Bärenleben bringt. Jemand um den sich der Bär kümmern kann, der den Bären wieder etwas Kind sein lässt, mit dem er verrückte Dinge tut, die er sonst wohl nie gemacht hätte. Baldurs Leben ist plötzlich so lebendig und das spüren wir auch im Handlungsverlauf der Geschichte, der immer rasant wird, was auch an der Eigendynamik der herrlichen Reimsprache liegt, die sich den Situationen erstaunlich perfekt anpasst, oder sollte man sagen die Situationen lassen die Reime fließen, sich fast überschlagen wenn es turbulent wird? Wie auch immer. Die Geschichte mit ihrer Dynamik vom tristen recht trostlosen aber erfülltem Bärenleben hin zu einer lebendigen, zu Weilen chaotischen, Zweisamkeit ist einfach zu schön. DIDELDUM stellt das Leben des Bären völlig auf den Kopf. Manchmal, da fragt sich Baldur noch kurz ob er nicht pünktlich um 10 Uhr seinen Spaziergang antreten sollte obwohl DIDELDUM etwas anders möchte. Doch dieses schnell ist ihm klar, das war sein altes Leben. Jetzt hat er einen Freund und das ist viel, viel schöner als alle Routine. Das diese Geschichte so herrlich verrückt und lebhaft ist, das liegt natürlich an der Handlung in Kombination mit der Dynamik der Reimspache. Doch ohne die wundervollen Illustrationen von Lauta Tschorn wäre das Buch nicht das was es ist, Lesespaß pur, denn sie fängt das Leben, die Tristess, das Regelmäßige, die Veränderung, das quirlige Leben in ihren Bildern so wunderbar ein und visualisiert mit viel Liebe zum Detail all das was Balduin und DIDELDUM so erleben. Ihre Zeichnungen sind so lebendig, das man zuweilen das Gefühl hat man würde einen Film schauen und nicht auf Buchseiten. Durch ihre lebhaften Illustrationen wird unserem Gehirn ein Streich gespielt. Wir schauen hier und da und überall passiert etwas, was in unserem Kopf zum Film wird und das ist keine Selbstverständlichkeit. Das passiert nicht mit jeder Bildabfolge. Dazu gehört so viel mehr und dieses so viel mehr beherrscht die Illustratorin perfekt. Das ist ein großes Geschenk für jede Geschichte und somit in Folge für jeden Leser.
Jan Kaisers Geschichte sprüht vor Lebendigkeit, die Laura Tschorn perfekt einfängt und genau das ist es dann auch was die Botschaft der Geschichte so begreifbar macht.
Viele Menschen würden sagen Routinen sind gut und damit liegen sie gar nicht so falsch. Routinen geben Halt und Sicherheit, doch wenn diese Routinen einsam machen, wenn sie vom Leben abhalten, wenn man in ihnen so gefangen ist das man nicht mehr von abweichen kann dann ist das traurig. Das sollte nicht passieren. Ein Freund ist wichtig. Was Freundschaft ausmacht, das Freundschaft ein geben und nehmen ist, das Freundschaft das Leben reich und bunt macht, das alles erleben die Kinder in dieser wundervollen Geschichte, die wie ich schon sagte Lesespaß pur ist.
Wir haben ein DIDELDUM gebastelt 
und eine  Meine TAGESUHR

"DIDELDUM"
Wie kann man schnell und einfach ein "DIDELDUM" basteln?
Diese Frage stellten wir den Kindern, die sofort vor Ideen sprudelten. Einige waren ohne Vorbereitung und das Besorgen von Materialien nicht möglich andere schon. Und so war es wieder einmal so, das wir zwei der Ideen gemeinsam umsetzten. Und wenn ich sage gemeinsam, dann ist das immer ein Unterstützen und nicht vorgeben.

Für das "Papier" DIDELDUM braucht ihr:
Material:
Tonpapier (nicht zu dick, es muss noch biegbar und etwas flexibel sein)
Kleber
ein Luftballon
Schere
Stift

Für das Papier "DIDELDUM" benötigt ihr zwei gleich große Papierkreise 4 Hexenleitern für Arme und Beine und eine Stück Papier für das Gesicht. Und etwas für das Haarbüschel.
An den einen Kreis (Rückseite) klebt ihr die Arme und Beine sowie das Haarbüschel. In den anderen Kreis schneidet ihr im Bauchbereich einen Loch. Dann nehmt ihr den Luftballon und pustet ihn soweit auf, das er im Loch des Bauches Platz findet.. Hat der Ballon seinen Platz gefunden klebt ihr das Vorderteil mit dem Ballon auf das Rückenteil. Noch das Gesicht drauf und oben ein Band befestigt und fertig ist euer "DIDELDUM"
Für das Stoff "DIDELDUM"
könnt ihr einen Stoffrest oder eine Socke nehmen. Wenn ihr Strickstoff wie en auf dem Bild nehmt ist das für Kinder am schönsten und der Stoff verzeiht Nähfehler. Durch die Rippstrickstrucktur sieht man die Nähte nicht.

Material:
Stoff oder Socke
Nähgarn
Nadel oder Nähmaschine
Füllmaterial

Das "DIDELDUM" hier ist von Simona 5 Jahre genäht worden. In der Kita, in der es entstand gehören Nähmaschinen zum Inventar einer jeden Gruppe, die den Kindern mehr oder weniger frei zur Verfügung steht. Sie müssen vorher fragen dürfen unter Aufsicht aber völlig selbständig daran arbeiten wenn sie zuvor den "Nähmaschinenfüherschein" gemacht haben. Es ist alles eine rein freiwillige Sache, doch gerade die Vorschulkinder haben ihn in der Regel alle gemacht. Es gibt auch ein paar jüngere Kinder, die ihn schon haben.
Für das Dideldum braucht man nicht viel Übung, da hier nur einfache Nähte zu machen sind.
Einzig das Gesicht ist schwieriger. Einige Kinder haben es mit Stoffkleber fixiert. Das hält auch. Zudem können die Kinder das Gesicht auch mit der Hand aufnähen. Simona hat sich an das Aufnähen gewagt und einen Zickzackstich gewählt weil sie das zottelige darstellen wollte. Eine schöne Idee, wie ich finde und es sieht doch toll aus, oder?
Wenn das "DIDELDUM" mit einem genähten Gesicht gemacht werden soll muss vor dem Zusammennähen das Gesicht aufgenäht werden. Wird es geklebt kann man es gut später machen.

Meine Tagesuhr
Material:
Tonkarton
Stift
Kleber
Schere

Dies ist eine Idee vom Kira und Milla 4 und 5 Jahre

Die Grundform ist ein Kreis mit Beinen und "Fühlern"  so sieht es aus wie ein Wecker
Durch das Gesicht erinnert es an den Bären und so an Baldur Bär aus dem Buch "Was Neues ist nicht schwer, Herr Bär!" von Jan Kaiser mit Bildern von Laura Tschorn, die die Inspiration für den "Bärenwecker" gab.
An den Bären-Kreis haben sie viele kleine Kreise geklebt, in die sie später all die Dinge gemalt, gebastelt und geklebt haben die sie um eine bestimmte Uhrzeit machen. z.B. die Zahnbürste zwischen  7 und 8 Uhr. Die Zahnbürste auf 7 bis 8 Uhr ist etwas, was die beiden täglich Morgens und abends um die diese Uhrzeit machen. Es gibt Dinge, die macht man um 8 Uhr am Morgen und um 18 Uhr am Abend, was aber auf der Uhr immer 8 Uhr ist. Durch die Kreise haben die Kinder die Möglichkeit, die Dinge, die sie z.B. am Abend machen in die äußeren Kreise zu platzieren und die, die sie am Morgen und Mittag machen auf den großen Kreis, oder umgekehrt.
Es herrschte eine rege Diskussion unter den Kindern was denn besser wäre. Die kleinen Außenkreise für den Abend oder für die Zeit von Vormittag bis Abend. Viele Kinder haben die Tagaktivitäten in die Außenkreise gemalt weil sie davon mehr haben.
Gemeinsam haben wir einmal gesammelt, was man als Kind wann macht. 
12 Uhr in der Nacht - Schlafen     12 Uhr am Mittag - Mittagessen
1   Uhr in der Nacht - Schlafen       1 Uhr am Mittag - Mittagessen
2   Uhr in der Nacht - Schlafen       2 Uhr am Mittag - Mittagsruhe
3   Uhr in der Nacht - Schlafen       3 Uhr am Nachmittag - Nach hause gehen
.......
Ihr seht, mit etwas Vorbereitung und Gedanken machen findet man schnell eine Lösung.