Das Bastelbuch für die Allerkleinsten *Wolle und Stoff

 

Bildquellen: Frech Verlag
Das Bastelbuch für die Allerkleinsten
-Wolle und Stoff-
von Susanne Pypke
80 Seiten
1. Aufl. 17. Januar 2022
ISBN-13: 9783772446146
Frech Verlag
14,00€
Ihr möchtet einen Blick ins Buch werfen?
Dann folgt dem Link und schon seit ihr mittendrin!

"Das Bastelbuch für die Allerkleinsten -Wolle und Stoff-" von Susanne Pypke ist ein wahres Füllhorn an Bastelideen, die man schon gemeinsam mit Kindern ab 2 Jahren basteln kann. Nicht  ohne Grund heißt es hier "Frühförderung für Kreativminis ab 2 Jahre". Sicherlich sind nicht alle Ideen für die Kleinsten, vielmehr ist es ein Buch, das Kinder eine sehr lange Zeit begleitet und auch Erwachsene immer wieder reinschauen lässt. Unterstützt von älteren Kindern oder Erwachsenen jedoch schaffen auch die kleinen Kreativen schon ganz viel von dem was die Autorin für ihre kleinen und großen Leser bereit hält. Tolle Bilder lassen Kinder die Welt der kreativen Möglichkeiten mit Wolle, Filz und Stoff entdecken und Dank der guten Abbildungen kann man die Arbeitsschritte schnell nachvollziehen. 
Besonders beeindruckend ist, dass die Autorin kaum bekannte Bastelideen vorstellt. Oftmals schaut man in ein Buch und hat 3/4 der Anregungen schon in einem anderen Buch gesehen. Das ist hier zum Glück anders und das macht das Buch auch so wertvoll. 
Es gibt insgesamt drei große reich gefüllte Kapitel.
"Filz, Stoff & Co."    "Wolle, Garn und Faden"  und  "Aus Alt macht Neu". Hinzu kommen Tipps zum Basteln mit Kindern, Bastelbasics, Vorlagen und sogar noch ein paar Buchtipps. Die meisten Bastelprojekte bedürfen keiner großen Vorlage sondern erschließen sich über die detailreichen Illustrationen, die die Schritte perfekt einfangen, dennoch gibt es natürlich im Anhang einen Vorlagen, die nicht zu sehr ineinander fließen, so dass man sie gut kopieren und zuordnen kann.
Für alle, die noch nicht so viel mit Kindern gebastelt haben gibt es einen sehr schönen und gut strukturierten Beitrag "Gute Vorbereitung ist alles" in dem nicht nur über die Vorbereitung gesprochen wird sondern auch um Tipps gegeben werden, wie man  Klebe- und Farbflecken entfernt, was für nützliche Helfer es gibt und was für eine Grundausstattung man haben sollte. Das Konzept des Buches lässt keine Wünsche übrig und die kreative Ideenvielfalt ist wirklich beeindruckend. Blättert man durch und legt Papiermakierstreifen ein füllt sich schnell das eigene Register, der Dinge, die man nachmachen möchte. Es ist wirklich schwer hier von den Highlights zu berichten, denn eigentlich findet man nur Highlights. Was unseren Kita Kindern im Alter zwischen 3 und 5 Jahren spontan begeisterte waren z.B. die Schwammtorte und das Schwammtucheis oder auch das Wollkätzchen, Hase und Igel aus Pompons und der Schnipsel- Papagei. Was uns Erwachsene spontan ein OH  entrückte war die Anleitung für eine Schlange aus alten Krawatten und die wunderschönen Schmetterlinge aus Stoffresten.
Wer ein Buch sucht um mit kleinen, wie auch älteren Kindern zu basteln , dem kann ich dieses Buch ans Herz legen. Uns hat es begeistert!

Hier seht ihr schon mal ein paar der Ideen, die wir aufgenommen und nachgemacht haben. Es lohnt sich öfter einmal vorbei zu schauen, denn  immer wenn wir etwas aus dem Buch nachmachen stellen wir es hier auch ein.
Vorab - ich möchte hier keine perfekten Bastelergebnisse vorstellen sondern das, was die Kinder selbstständig gebastelt haben. Authentizität ist hier das Zauberwort!

Der Pompon Igel

Die Idee zum Pompon Igel stammt von Susanne Pypke aus ihrem Buch


Den Igel auf dem Bild hat die 4 jährige Lina eigenständig gebastelt. 
Im Grunde hat sie sich an die Anleitung im Buch gehalten. Die Herausforderung war, die Eierkarton-Schnauze an dem Pompon-Ball zu befestigen. Doch hier hatte der 5 jährige Tom eine tolle Idee. Er hat einen Faden genommen an dessen Ende er eine dicken knoten gemacht hat. den Faden hat der durch die Schnauzenspitze hindurch gezogen und das lange Ende um den Pomponball gewickelt und verknotet. Das breite Teil der Eierpappe, das den Kopf bildet hatte er zuvor an den Rändern mit Kleber bestrichen. So klebt der Kopf am Pompon wird aber auch durch den Faden gehalten. Den Knoten an der Spitze haben wir etwas eingeklebt und darauf hat er dann das kleine schwarze Schnauzenplättchen geklebt.
Die genaue Anleitung zum Pompon und dem Igel findet ihr im Buch.
Einen Pompon können mit der Methode aus dem Buch auch schon 3 Jährige gut eigenständig wickeln. Lediglich die Befestigung des Pomponfadens vor dem Aufschneiden muss in diesem Fall von einem Erwachsen gemacht werden, da dies noch zu schwierig ist.

Fördert die Feinmotorik
* Wickeln
* Kleben
* Pompon ausrichten
* bemalen
* Ausschneiden

Hier zeige ich euch noch ein paar der Arbeitsschritte
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LÖWE statt Katze, oder doch ein Troll, oder.....
Inspiriert vom der Abbildung der Katze auf dem Cover hat der 6 jährige Luke diesen "Löwen" gebastelt. Es gab unter den Kindern eine heiße Diskussion, ob das denn nun ein Löwe sei oder nicht. Letztendlich wurde es unter künstlerischer Freiheit verbucht und festgestellt: mit einem anderen Gesicht ist es ein Löwe. Die kleine 3 jährige Lara fand es sei ein Sonnentier und Mikkel meinte es sei ein sehr schöner freundlicher Troll. Und plötzlich versuchten alle ein Löwengesicht zu zeichnen. Eines der so entstandenen Gesichter habe ich einmal auf das Ursprüngliche gelegt, doch irgendwie gefällt mir die Originalversion am Besten, genauso wie Luke, der seine Figur sehr liebt.
Aus dem Buch hat Luke nicht nur die Anregung, den Körper mit Wolle zu gestalten sondern auch die Quaste, die bei ihm das Schwanzende ist.
Was braucht ihr also:
Material:
* Das Buch für die genaue Anleitung und Inspiration
* festen Pappkarton oder sehr dickes Tonpapier für den Körper und Pfoten und eventuell für ein paar Streifen der Mähne
* jede Menge Streifen Tonpapier für die Mähne (einige Kinder haben      auch Stoffstreifen genommen
* Streifen Tonpapier für die Hexenleitern, die die Arme werden
* Kleber
* Schere
* Stifte
Bevor ich euch kurz die einzelnen Schritte erkläre möchte ich ( vor allem für die, die das Konzept des Blogs noch nicht kennen, erwähnen, das die Kinder keine festen Vorlagen bekommen. Sie können, wie in diesem Fall in Heften und Büchern stöbern, sich Anregungen aus Bilderbüchern etc. holen und versuchen dann nach ihren Vorstellungen zu basteln. Oft ist es so, dass wir Bilderbücher lesen und die Kinder anschließend die Figuren basteln. Erwachsene sind hier nur Unterstützer und auch mal helfende Hand, für den Fall, das das Kind Hilfe benötigt. Wer eine Idee hat setzt sie nach seinen Möglichkeiten um. Dabei kommt es häufig vor, das Kinder bei dem anderen etwas sehen und es dann auch machen möchten. Da es einige feste Regeln gibt, an die sich die Kinder auch halten, gibt es keine Eifersüchteleien nach dem Motto "ich hab das zuerst gedacht, gemacht...". Aber der, der die Idee hatte darf sie in Fotos festhalten und die Bilder kommen auf den Blog (so denn es denn thematisch passt).
Da wir hier das Buch als Arbeitsgrundlage als Thema hatten hatten die Kinder die Möglichkeit sich davon inspirieren zu lassen und dies dann auch in Bildern für den Beitrag festzuhalten. 
Fragestellung????
Wie gefällt euch das Buch, was gefällt euch am Besten, macht etwas nach, kommt ihr mit der Anleitung klar. Die Kinder waren zwischen 3,5 und 6 Jahren alt. Was daraus alles entstanden ist findet ihr auf der Seite der Buchvorstellung https://bibukreativ.blogspot.com/p/das-bastelbuch-fur-die-allerkleinsten.html .

So, nun geht es los! 
Im Grunde sprechen die Bilder für sich.
Das Material wird vorbereitet. Dabei wird, wie bei den meisten Bastelarbeiten die Feinmotorik angesprochen. Hier ist der Gebrauch der Schere genauso zu erwähnen die das Wickeln der Wolle. Feine Streifen zu schneiden ist gar nicht so einfach. Selbst Erwachsene haben hier häufig Schwierigkeiten.

Luke hat einen Körper aus fester Pappe ausgeschnitten sowie einen Kreis für den Kopf, Füße und ein paar schmale Streifen, die er später auch mit Wolle umwickelt hat um die Mähne etwas "bunter" zu gestalten.
Dann hat er viele bunte Papierstreifen in Hellgelb und Dunkelgelb geschnitten und aus dem dunkleren Gelb noch einen Kreis für das Gesicht.
Dann wird auf die eine Seite des Körpers am unteren Ende eine breit Spur Kleber aufgetragen und mit dem Wickeln der Wolle begonnen. Dabei kleben die ersten Reihen durch die Klebeschicht an der Pappe, was im weiteren Verlauf das Wickeln der Wolle erleichtert und die Wolle besser hält. Das Umwickeln klingt simpel ist es aber nicht. Wenn es schön aussehen soll muss man sehr gleichmäßig wickeln. Ob man nur eine Schicht wickelt oder mehrere kann man sich dabei selbst aussuchen und hängt vielleicht auch vom Garn und der entstehenden Optik ab. Einige Kinder haben mit ganz dicker Wolle gearbeitet, was schön flauschig aussieht. Luke hat sich für ein dünnes Garn mit Farbverlauf entschieden und hat versucht nur einmal und eng zu wickeln, wobei er den unteren Rand etwas dicker gemacht hat.
Wie man an der Vorlage der Pappe sehen kann hat er eine Bauchvorlage geschnitten, die oben abgerundet ist. Das hat sich später als Schwierigkeit beim Umwickeln herausgestellt. Den Oberen Rand hat er dann auf der Höhe, wo er den Kopf ankleben wollte frei gelassen. Den Faden hat er auf etwa 40cm abgeschnitten und hinten durch die Rückseite der Wicklung nach unten geführt um dort einen Schwanz dran zu machen.
Nachdem der Körper fertig war hat er den Kopf mit der Mähne gestaltet. Hierzu hat er erst ein paar schmale Kartonstreifen mit Wolle umwickelt. Hier war die Feinmotorik sehr gefordert, denn es ist gar nicht so einfach die schmalen Streifen mit Wolle zu umwickeln, das es auch hält. Wir haben einiges ausprobiert und festgestellt, dass es am leichtesten ist wenn man einen Teil des Streifens mit Kleber bestreicht und den Faden genau in Laufrichtung des Streifens mittig aufklebt und dann von oben nach unten wickelt, so hat man kein Problem mit dem Faden, das er irgendwo oben herausguckt. Die Streifen werden nicht vollständig gewickelt, da sie ja später auf den Kopf geklebt werden und Pappe einfach besser klebt als Wolle.
Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen kann man damit beginnen auf die feste Kopf-Pappe die Mähnenstreifen zu kleben.
Ist das fertig klebt man entweder die (vielleicht schon zuvor bemalte) zweite Papierkreishälfte auf. 
Nun muß der Kopf nur noch am Körper festgeklebt werden und zwei Hexenleitern für die Arme gebastelt und ebenfalls angeklebt werden.

Wer mag kann dann, so wie Luke, einen Schwanz basteln. Hierfür hat er eine Kordel aus vielen Vollfäden gedreht und das untere (offene) Wollende mit dem zuvor von oben übrigen Wickelfaden verknotet. So hängt der Schwanz sicher und fest. Dann hat er nach einer Anleitung im Buch eine Quaste gebastelt und am Schwanzende verknotet. FERTIG!

Das alles hört sich einfach an, doch sollten wir das Wickeln wirklich nicht unterschätzen. Probiert es einmal aus! Es macht Spaß und inspiriert zu immer neuen Ideen.

p.s. Einige ältere Vorschulkinder haben mit dickem Wollfaden versucht eine Art Schlange zu legen anstatt den Karton zu umwickeln. hierfür haben sie den kompletten Bauch mit Kleber bestrichen und dann den Wollfaden im Schlangenmuster bis oben geführt. Das geht auch und geht mit etwas Feingefühl auch recht gut, nur bedarf es hier eines sehr dicken Garns um einen schönen Effekt zu erzielen und auch um nicht Stunden damit zu verbringen den Körper zu bekleben.